Willkommen in Küstrin-Kietz

Historisches

Der im Jahr 1396 erstmals erwähnte, eigenständige Ort Kietz befand sich zuerst südlich der Altstadt vor dem Kietzer Tor.  Im Jahr 1536 wurde er auf das Gebiet der späteren Oderinsel (südlicher Teil)  verlegt. 1673 brannte der Ort ganz, 1683 und 1749 zum Teil ab.  Die Lange Vorstadt entstand ebenfalls auf dem Gelände der heutigen Oderinsel, nördlich des damaligen Dorfes Kietz, aus einer Gruppe von 66 Gärten, 20 Häusern und 40 Scheunen, die schon vor 1560 den Bürgern der Stadt gehörten. Es gab dort zu dieser Zeit  aber auch schon 17 Hausbesitzer, die im Jahr 1561 von Markgraf Hans mit den Rechten und Pflichten der Bürger der Stadt ausgestattet wurden. Dies kann man wohl als offizielles Gründungsjahr der Langen Vorstadt bezeichnen. An dieser Stelle befand sie sich bis 1813.  Die Lange Vorstadt brannte 1636 ganz und 1672 halb ab.

1813 wurden beide Orte durch die französischen Besatzer der Stadt niedergebrannt. Aufgrund der geplanten Erweiterung der Festungsanlagen durften sie nicht mehr an der alten Stelle wiederaufgebaut werden.  Ein Teil der Einwohner siedelte sich auf städtischem Grund (Kuhbrücke) neu an, andere auf Drewitzer Grund (Neu-Bleyen). Kietz wurde in den Jahren 1818-19 an der heutigen Stelle neu aufgebaut, um 1820 folgte daneben die Lange Vorstadt.Kietz erstreckte sich von Nord nach Süd zwischen der Wilhelm- und Lindenstraße sowie von West nach Ost zwischen der Ziegelei- und der Feldstraße, alles andere gehörte zur Langen Vorstadt. Für die Lange Vorstadt war es der zweite, für Kietz bereits der dritte Standort.

Gut 110 Jahre existierten die Lange Vorstadt Küstrins und das eigenständige Dorf Kietz an der heutigen Stelle nebeneinander, bevor Kietz eingemeindet wurde und 1930 Küstrin-Kietz als Stadtteil von Küstrin entstand. Kietz hatte seine eigene Gemeindeverwaltung, einen Marktplatz und auch eine eigene Schule. Das heute noch stehende Schulgebäude war die Schule der Langen Vorstadt.

In den 1950er Jahren entstand in Kietz der große Grenzbahnhof, der nicht nur den Ort teilte, sondern auch den Wiederaufbau der Häuser auf der nördlichen Seite der Karl-Marx-Straße verhinderte. Straßen wurden unterbrochen, der Marktplatz verschwand völlig. Vor dem Krieg führten die Ziegelei- und die Kaiserstraße  über die Wilhelmstraße bis zum Rosendamm. Die erhaltenen Teile der Kaiserstraße heißen heute Marktstraße und Akazienweg. In der frühen Nachkriegszeit spielte sich der Großteil des örtlichen Lebens auf der sogenannten Oderinsel statt, da dort noch einige bewohnbare Gebäude standen. Erst um 1960 erklärte die Rote Armee das Areal zum Sperrgebiet, so dass alle noch dort lebenden Einwohner Ihre Häuser und Grundstücke für einen geringen Preis verkaufen mussten und anschließend die Oderinsel verließen. Sie blieb bis 1991 Sperrgebiet, auch ein privater Grenzverkehr war nicht möglich. Erst am 30.05.1992 wurde der Eisenbahn-Grenzverkehr wiederaufgenommen und am 21.11. des gleichen Jahres der Straßenverkehr über die Oder wieder ermöglicht.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Ort mehrere Male umbenannt: 1954 hieß er für nur wenige Monate Friedensfelde, schon am Ende des gleichen Jahres nur noch Kietz. Erst am 3.10.1991 erhielt der Ort nach einer Bürgerbefragung seinen ursprünglichen Namen Küstrin-Kietz zurück. Seit 31.12.1997 bildet Küstrin-Kietz zusammen mit Manschnow und Gorgast die Großgemeinde Küstriner Vorland.

Teile dieses Textes und die historischen Aufnahmen rechts wurden dem Buch "Küstrin und sein Kietz - Die unbekannte Heimat in Bildern" entnommen. Im Jahr 2007 feierte der Ort den 775. Geburtstag der Stadt Küstrin:

Mehr über die Geschichte der Stadt Küstrin und ihrem ehemaligen Stadtteil Küstrin-Kietz erfahren Sie auch unter www.cuestrin.de - Die Geschichte der Stadt Küstrin.

Ehemalige Schule der Langen VorstadtAn der ChausseestraßeBahnhof, Frankfurter GleisFriedensstraßeVillenviertel